Restmüllanalysen in der Steiermark - 2008

Zusammenfassung der Ergebnisse

Die TBU GmbH wurde vom Amt der Steiermärkischen Landes­regie­rung, Fachabtei­lung 19D, und der ARA AG beauftragt, nach 1998 und 2003 auch 2007 wieder eine lan­des­weite Rest­müll­analyse durch­zu­füh­ren.

In Abstimmung und Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber und den Abfallbera­terInnen der Gemeinden und Abfallwirtschaftsverbände wurden repräsentative Rest­müllproben (Haushaltsmüll) von 104 Teilgebieten gesammelt. Die Analyse erfolgte auf einer mobilen Anlage in Kooperation mit den Grazer Wirtschaftsbetrieben.

 

Restmüll-Sortieranalyse 2008 in Masse-%
Restmüll-Sortieranalyse 2008 in Masse-%© TBU
Restmüll-Sortieranalyse 2008 in Vol-% aussortiert
Restmüll-Sortieranalyse 2008 in Vol-% aussortiert© TBU
Restmüll-Sortieranalyse in Vol.-% im Restmüllbehälter
Restmüll-Sortieranalyse in Vol.-% im Restmüllbehälter© TBU

Ergebnisse

  1. Die hohe Mülltrennmoral der Steirer konnte beibehalten werden.
  2. Am Land wird deutlich besser Müll getrennt als in der Stadt.
  3. In städtischen Strukturen wird gut doppelt so viel Restmüll wie in ländlichen produziert
    (im Durchschnitt 152 kg vs. 71 kg pro Einwohner und Jahr).

Mögliche Ursachen der Ergebnisse:
  1. In der Stadt mehr Beitrag von Gewerbebetrieben, die über die Restmüllabfuhr entsorgen.
  2. Bessere Trennmoral am Land, verbunden mit einer
  3. hohen Disziplin in der Einzel- und Gemeinschaftskompostierung.
Bei Gemeinden mit extrem niedrigem Restmüllaufkommen (gefundener Mindestwert 2008: 33 kg pro Einwohner und Jahr) muss davon ausgegangen werden, dass illegal entsorgt wird (über Hausbrand, Kanal, Landschaft).

Bei detaillierter Betrachtung der Verpackungen im Restabfall zeigt sich, dass 15 Massen-% (ca. 42 Volumen-%) des Restabfalls Verpackungsmaterialien einneh­men. Davon entfallen

  • 2,3 % Massen-% auf Papier/Kartonageverpackungen,
  • 8,9 % auf Leicht­ver­packungen,
  • 3,4 % auf Glasver­packungen,
  • 1,8 % auf Metallver­pa­ckun­gen und
  • 0,2 % auf sonstige Verpackungen.

66 % aller Leichtverpackungen werden über die getrenn­te Samm­lung erfasst, der Erfassungsgrad von Metallver­packungen beträgt 70 %, der von Glasverpackungen 87 %.

Es fallen im Mittel 16,2 kg/E, a Organik > 40 mm an.
Dieser Anteil setzt sich aus ca. 11 % Gartenorganik, 66 % Küchenorganik privatkompostierbar und 23 % nicht privat kompostierbarer Organik zusammen.
Es fallen im Mittel 4,1 kg/E, a ori­ginale und angebrochene Lebensmittel an.
Diese sind zu 80 % privat kompostierbar. Bei ca. 1,2 Millionen Einwohnern in der Steier­mark entspricht dies ca. 5.000 to an weggeworfenen Lebensmitteln, die unter der Annahme durchschnittlicher Kosten von 3 €/kg für Obst, Gemüse, Brot und Teigwaren und 7 €/kg für Fleisch- und Wurstwaren einen Gesamtwert von annähernd 20 Millionen € darstellen.
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