Stickstoff in Bioabfall- und Grünschnittkompost

Bewertung der Bindungsdynamik und Düngewert

Projektträger

Auftraggeber: Amt der Stmk. Landesregierung - FA19D für Abfall- und Stoffflusswirtschaft
Auftragnehmer: Dipl.-Ing. Florian Amlinger
Beteiligte: Bundesländer Tirol, Oberösterreich, Niederösterreich, Burgenland, Kärnten, Steiermark

Zusammenfassung und Ergebnisse

Im Endbericht (Bericht BE - 147, UBA) werden als Ergebnis für diese Arbeit verschiedene Thesen und Fragen angeführt, die die Komplexität des Themas skizzieren sollen.

Zusammenfassend wird festgestellt, daß Kompost unbestritten ein bodenverbesserndes, langsam wirkendes C-reiches organisches Material ist, welches die Erosionsstabilität und die Bodenfruchtbarkeit fördert. Aufgrund der längerfristigen Düngerwirkung ist eine standortgemäße dynamische Betrachtungsweise notwendig.

Eine der N-Wirkung durch mineralische Düngung äquivalente, das Gleichgewicht zwischen Input durch Düngung und Output durch Pflanzenentzüge und Verluste gewährleistende Kompostwirkung stellt sich in Zeiträumen zwischen 40 und 80 Jahren ein. Für die Abschätzung der N-Mineralisierung ist der Wassergehalt des Bodens in Zusammenhang mit den standörtlichen Niederschlagsverhältnissen von zentraler Bedeutung. Prinzipiell ist zu beachten, daß mit Kompost die gesamte Fruchtfolge gedüngt wird und nicht nur eine bestimmte Kultur.

Daraus wird auch die Forderung abgeleitet, Kompostgaben auf einen längeren Zeitraum zu beziehen.

Gerade bei der Kompostdüngung ist eine intensive fachliche Praxis notwendig, bei der unter anderem der Standort, die Fruchtfolge, kulturartenspezifische Überlegungen, die Niederschlagsverhältnisse von großer Bedeutung sind.

Bei kontinuierlichen Kompostgaben mit mineralischer Ergänzungsdüngung sollte in regelmäßigen Abständen der N-min Gehalt im Boden kontrolliert werden, um die Ergänzungsdüngung angemessen gestalten zu können.

Als zentrales Ergebnis wurde von den Experten die Zusammenlegung der maximal bewilligungsfreien Stickstoff- Jahresfrachten nach der WRG-Novelle 1990 (175 bzw. 210 kg/N/ha) von bis zu drei Jahren als für die Umwelt gefahrlos und im Hinblick auf eine Fruchtfolge Düngung sinnvoll erachtet.

Projektziele

Mit dem Aufschwung der Kompostierung als Verfahren zur Verwertung organischer Abfälle ist auch die Frage der Bewertung von N-Wirksamkeit in Bioabfall verstärkt in Diskussion. Einerseits wird anhand der bisher vorliegenden Untersuchungen dem Kompost-N ein hoher Bindungsgrad zugesprochen (kurzfristig ist unmittelbar nach der Ausbringung der verfügbare N-Anteil bei 10 - 20 %), andererseits gilt laut WR-Gesetz die N-Gabe mit 175/210 kg/N/ha.a begrenzt - gleichermaßen für Mineraldünger-, Gülle- und Kompost.

Ziel dieses Projektes war es, zunächst die vorhandene Literatur aufzuarbeiten und im Expertenstreit der verschiedenen Fachleute die einzelnen Ergebnisse zu diskutieren und kritisch zu durchleuchten. Daraus könnten Erkenntnisse für die Kompostanwendung im Hinblick auf eine ökologisch orientierte Kreislaufwirtschaft abgeleitet werden.

Kontakt

Ansprechpartnerin in der FA19D: Dipl.-Ing. Dr. Angelika Stüger-Hopfgartner
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