Seitinger: Kein Müll aus Neapel in die Steiermark
Presseinformation - 17. Jänner 2008
Das Müllchaos in Neapel hat sich mittlerweile in Italien zu einer nationalen Krise entwickelt. Die Müllberge trüben nicht nur das Bild der historischen Stadtzentren, sondern sind auch klassische Seuchenherde, die eine Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung bilden. Übler Gestank beeinträchtigt mittlerweile nicht nur den Tourismus, sondern auch die landwirtschaftliche Produktion in der gesamten Region. Die italienischen Behörden sehen derzeit nur die Möglichkeit, die Müllberge zu exportieren, nachdem keine ausreichenden Entsorgungseinrichtungen bestehen. In den letzten Tagen wurden Gerüchte in Umlauf gesetzt, dass Mülltransporte auch in die Steiermark unterwegs sein sollen. Vor Jahren sind tatsächlich größere Müllmengen in die Steiermark eingeführt worden, die dann auf den genehmigten Deponien in Frohnleiten, Eisenerz und Frojach deponiert wurden. Kurzfristig konnten damals durch Entsorgungsunternehmen und Gemeinden beträchtliche Gewinne erzielt werden, die allerdings zulasten unserer Deponiekapazität gingen.
Seitinger: "Es war eine meiner ersten Tätigkeiten als Umweltlandesrat mit 1.1.2004 die neue Deponieverordnung umzusetzen. Damit wurde dem ungezügelten Mülltourismus zulasten der Steirerinnen und Steirer ein Ende gesetzt. Seit 1.1.2004 darf kein unbehandelter Hausmüll mehr in der Steiermark deponiert werden".
Die gesetzlichen Grundlagen sichern uns nicht nur für die Zukunft einen hohen Umweltstandard und damit eine großartige Lebensqualität, sondern vor allem auch eine nachhaltige Deponiebewirtschaftung für die nächsten 20 Jahre.
Seitinger: "Ich werde keiner Importanfrage, die unsere Deponien belasten, eine Genehmigung erteilen".
Trotzdem ist Seitinger bereit, den Italienern zu helfen. Die Steiermark ist weltweit Spitzenreiter in der Abfallbewirtschaftung. Insbesondere in den Bereichen Sammel- und Trennqualität, Recycling, Energieumwandlung und Deponiemanagement. "Wir führen laufend Delegationen aus der ganzen Welt, um ihnen unser Know how in der Abfallwirtschaft zu zeigen, meint Seitinger, denn ich habe höchstes Interesse daran, dass innerhalb der europäischen Wirtschaft und auch außerhalb Wettbewerbsgleichheit besteht und gleichzeitig Exporte von verschiedensten Anlagen und Exporte von Sortier- und Recyclinganlagen, die in der Steiermark erzeugt werden, tätigen zu können. Das bedeutet Wertschöpfung für unser Land und gleichzeitig die Schaffung von vielen neuen Arbeitsplätzen".
"Etwa 5 Mrd. Euro werden in den nächsten 10 Jahren in der Umwelttechnik innerhalb der neuen europäischen Länder investiert. Für diese Wertschöpfungspotentiale müssen wir uns einsetzen und nicht für die Öffnung unserer Deponien", so Seitinger.